Unser Wasser für euer Greenwashing - Stimmen aus dem Globalen Süden zu den wahren Kosten der (e-)Automobilindustrie

Argentinische Indigene wehren sich gegen den Abbau von Lithium

Ein Beitrag zur Internationalen Automobil-Ausstellung IAA Mobility 2023 in München

Der Abbau von Lithium für Batterien für E-Autos, Bikes, Smartphones oder Laptops ist mit einem gewaltigen Wasserverbrauch verbunden. Immer öfter kommt es zu Protesten der Bevölkerung vor Ort, so im Salzseegebiet Boliviens oder in der argentinischen Provinz Jujuy, weil Wasserrechte und auch Landrechte indigener Gemeinschaften rücksichtslos ignoriert werden.

„Wir wollen nicht für Elektroautos geopfert werden. Die Menschen sollen zu uns kommen, damit sie sehen und verstehen, wie wir unsere Territorien und die Tiere schützen.(…) Früher war es Gold und Silber. Heute ist es Lithium, und das stiehlt uns das Wasser, das wir für unser Leben, unsere Landwirtschaft und Tiere dringend brauchen.“  So und ähnlich lauten ihre Proteste, die die Betroffenen im August 2023 in die argentinischen Hauptstadt Buenos Aires getragen haben.(Agenciatierraviva, 1.8.23).

Schon seit längerem wehrt sich die indigene Bevölkerung der an der Grenze zu Bolivien gelegenen Provinz Jujuy gegen den Wasserraub, den der Lithium-Abbau von Salinas Grandes, dem 230 km² großen Salzsee, für sie bedeutet. Konsultiert vor dem Mammut-Projekt wurden sie zuvor auch nicht, obwohl die internationale ILO-Konvention 169 das vorschreibt.
In Zeiten des sichtbarer werdenden weltweiten Wassermangels wird Lithium nicht nur  zum eindeutigen Konflikt-Rohstoff, sondern auch zum besonderen Gefahren-Stoff: In der Nähe des Titicacasees liegen in den peruanischen Anden die Lithiumvorkommen unter einer Schicht Uran begraben.

(Autor: Heinz Schulze)

Vorstand Nord Süd Forum München e.V.

Stand: 28.08.2023