AUFGETISCHT. Wer ernährt die Welt?

Fr. 29. Oktober, 16.30 bis 21.30 Uhr I Vorträge und Podium

Sa. 30. Oktober, 09.30 bis 16.30 Uhr I Workshops und politische Werkstatt

Bitte beachten: Eine Teilnahme ist nur noch am Freitag von 17 bis 21.30 Uhr digital möglich.

Hier könnt ihr die Vorträge und das Podium online mitverfolgen:

https://zoom.us/j/94251495262?pwd=S0pibGR5M1lFUFIvZHFYYTh3Wit6dz09

AUFGETISCHT Tag 1, Freitag, 29. Oktober 2021, 16.30 bis 21.30 Uhr (digital ab 17 Uhr)

Wie sind die Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft, Klimawandel und Globaler Gerechtigkeit? Warum ist die aktuelle Ernährungssituation von Überfluss einerseits und Mangel andererseits geprägt? Und, vor allem: Wie schaffen wir Ernährungsgerechtigkeit? Mit unseren KeynotesprecherInnen Stefanie Lemke und Felix Prinz zu Löwenstein (sowie den Workshop-Referent*innen des Folgetages) gehen wir diesen Fragen nach. Zwischen den Impulsen wird es viel Raum für Fragen der Teilnehmenden geben.

Die Eingangs-Vorträge:

Ernährungssicherung und Ernährungssouveränität durch Ökologische Landwirtschaft

Felix Prinz zu Löwenstein hat seinen landwirtschaftlichen Betrieb von konventionell auf bio umgestellt. Er ist die Stimme für Ökolandbau in Deutschland, Mitglied in zahlreichen Gremien und Autor des Buches Food Crash. Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr.

Geschlechtergerechtigkeit und Teilhabe für nachhaltige Ernährungssysteme

Dr. Stefanie Lemke forscht zu Über- und Mangelernährung mit Fokus Geschlechtergerechtigkeit und Empowerment marginalisierter Gruppen. Sie hat in Hohenheim und Coventry gelehrt, aktuell hat sie eine Professur am Institut für Entwicklungsforschung in Wien inne.

Mit spannenden Podiums-Gästen: Stefanie Lemke, Felix Prinz zu Löwenstein, Roman Herre (Agrarreferent FIAN Deutschland), Daniela Schmid (Münchner Ernährungsrat), Markus Wolter (Referent für Ernährung & Landwirtschaft, MISEREOR). Moderation: Katharina Niemeyer, Projektbetreuung Öko-Modellregionen Bayern

AUFGETISCHT Tag 2, Samstag, 30. Oktober 2021, 9.30 bis 16.30 Uhr

Wir erarbeiten Konzepte für Ernährungsgerechtigkeit! Im Gespräch miteinander, beim gemeinsamen Essen und in fünf spannenden Workshops:

Lieferservice global - Was bedeutet der Lebensmittelexport aus den Ländern des Südens? (Raum 108)
Was darf's denn sein? Alles zu jeder Zeit aus aller Welt im Supermarkt an der Ecke - wir sind's gewöhnt. Bio oder nicht, Umweltbilanz ungewiss. Wie kommt es, dass sich z.B. in den Ländern Südamerikas eine internationale Agrarindustrie etabliert hat, die ausschließlich für den Export produziert - und was bedeutet das für die Menschen vor Ort? Unter welchen Bedingungen sehen z.B. Kleinbauern, landwirtschaftliche Genossenschaften oder Landarbeiter*innen Export positiv? Da "wir" ebenfalls exportieren - allerdings nicht die Rohprodukte - stellt sich die Frage, wie es im Import - Export gerechter zugehen könnte.
Heinz Schulze, Sozialpädagoge (Vorstand bei Nord Süd Forum München e.V. und Informationsstelle Peru e.V. Freiburg)

Die lautlose Eroberung - Globale Finanzströme und der Hunger auf Land (Großer Saal)
Was hat Geld mit Hunger zu tun? Viele Menschen sind nach wie vor auf Zugang zu Land angewiesen, wenn sie ihre Ernährung sichern wollen. Wenn ihnen ihr Land genommen wird, stehen nicht selten globale Anlageinvestitionen im Hintergrund, die diesen Landraub wissentlich oder unwissentlich unterstützen. Konkrete Beispiele zeigen, auf welche Weise dies geschieht und welche Rolle dabei auch deutsche Finanzakteure spielen.
Roman Herre, Agrarreferent FIAN Deutschland


Wiesn beweltackern – Die Wiesn als globales Aushängeschild für Genuss und Nachhaltigkeit. Eine Utopien-Werkstatt (Weltraum im UG)
Die Wiesn als globales Aushängeschild für Genuss und Nachhaltigkeit
Wir möchten eine wünschenswerte Zukunft gestalten und erkunden, was jetzt zu tun ist, um das Ziel zu erreichen.
Wir betrachten das Jetzt der Wiesn im Zusammenhang mit Globalität und Konsumverhalten über verschiedene Impulse und zeigen den Status Quo auf.
Hierauf entwickeln wir gemeinsam in Gruppen verschieden Zukunftsmodelle und schauen was wir heute schon verändern können um diese Zukunftsmodelle zu erreichen.
Münchner Ernährungsrat, Vincent Fricke


True Cost - die wahren Kosten unserer Lebensmittel (Kleiner Saal 211/12)
Die Preise in unseren Supermärkte spiegeln nicht die ökologischen und sozialen Folgekosten wider, die sie eigentlich verursachen. [Die scheinbar günstigen Preise haben zur Folge, dass immer mehr Produkte erzeugt werden, die Schäden für Gemeinwohl und Umwelt verursachen. Umgekehrt werden biologisch und fair produzierte Produkte, die viel weniger Folgekosten mit sich bringen, zu einem höheren Preis angeboten und verharren in der Nische.]
Das ist ein Fall von Marktverzerrung, der uns alle letztlich teuer zu stehen kommt und den das sogenannte True Cost Accounting – das Bilanzieren der wahren Kosten – offenlegen und damit eine positive Lenkungsfunktion entfalten möchte.
Markus Wolter, Referent für Ernährung und Landwirtschaft bei MISEREOR und Evi Weichenrieder, Leitung Nachhaltigkeitskommunikation bei HIPP

Durch die diversen Themen beleuchten wir verschiedene Dimensionen (global, europäisch, kommunal) von Klimawandel, Landwirtschaft und Ernährung(sgerechtigkeit) und finden heraus, wie alles zusammenhängt und was globale Zustände mit lokalen Entscheidungen zu tun haben. Im Anschluss an die Workshopphase wird es bei einem gemeinsamen Essen (natürlich bio, fair und/oder gerettet) viel Raum für freien Austausch geben. Zum Abschluss führen wir die Erkenntnisse der letzten beiden Tage in einer politischen Werkstatt zusammen und formulieren gemeinsam, was sich in München für eine global gerechte Ernährung der Kommune noch tun muss.

Veranstalter: Nord Süd Forum München und MISEREOR in Bayern in Kooperation mit FIAN, Münchner Ernährungsrat, Germanwatch, TERRE DES FEMMES, Münchner Klimaherbst

Eintritt: 10 Euro für Verpflegung, bitte in bar mitbringen

Kontakt: info@nordsuedforum.de

Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ